
Vergleich zentraler und dezentraler Niederdruckschaumanlagen in der Lebensmittelindustrie
Die Reinigung und Desinfektion in der Lebensmittelindustrie ist ein zentraler Bestandteil zur Sicherstellung von Hygiene und Produktsicherheit. Niederdruckschaumanlagen spielen hierbei eine entscheidende Rolle, da sie Reinigungs- und Desinfektionsmittel effizient auf Oberflächen auftragen. Bei der Wahl zwischen einer zentralen und einer dezentralen Niederdruckschaumanlage stehen Lebensmittelproduzenten vor einer wichtigen Entscheidung, die Auswirkungen auf Effizienz, Kosten und Flexibilität haben kann. Dieser Artikel beleuchtet die Vor- und Nachteile beider Systeme.
Zentrale Niederdruckschaumanlagen
Eine zentrale Niederdruckschaumanlage verfügt über eine zentrale Steuereinheit, von der aus Reinigungsmittel und Wasser zu den verschiedenen Produktionsbereichen geleitet werden. Diese Anlagen werden häufig in großen Betrieben mit hohem Reinigungsbedarf eingesetzt.
Vorteile:
- Kosteneffizienz bei großem Maßstab
Durch die zentrale Aufbereitung und Verteilung der Reinigungsmedien können Betriebskosten bei großen Produktionsanlagen gesenkt werden. Investitionen in Pumpen und Mischsysteme müssen nur einmalig getätigt werden. - Konsistenz und Steuerung
Da die Dosierung zentral erfolgt, wird eine gleichbleibende Reinigungsleistung gewährleistet. Automatische Steuerungssysteme minimieren menschliche Fehler. - Geringer Platzbedarf in Produktionsbereichen
Die zentrale Technik reduziert die Notwendigkeit, Platz für einzelne Mischstationen oder Geräte in den Produktionsräumen vorzusehen. - Wartung und Überwachung
Alle wesentlichen Komponenten sind an einem Ort gebündelt, was die Wartung und Überwachung erleichtert. - Keine Chemie in Produktionsbereichen
Durch die zentrale Aufbereitung und Verteilung der Reinigungsmedien wird keine Chemie in den Produktionsräumen mehr benötigt. - Einsatz von Peressigsäure (Peroxyessigsäure, PAA) als Desinfektionsmittel möglich (à Verlinkung auf Blog «Peressigsäure
Peressigsäure hat sich in der Lebensmittelindustrie als unverzichtbares Desinfektionsmittel etabliert. Ihre hohe Effektivität, Umweltverträglichkeit und Vielseitigkeit machen sie zu einer idealen Lösung für die Herausforderungen moderner Hygienestandards. Mit einer zentralen Niederdruckschaumanlage von Lagafors kann Peressigsäure einen wesentlichen Beitrag zur Produktsicherheit und -qualität leisten.

Nachteile:
- Hohe Anfangsinvestition
Die Einrichtung eines zentralen Systems ist mit hohen Kosten verbunden, insbesondere für Rohrleitungen, Steuertechnik und Installation. - Komplexität und Ausfallsicherheit
Ein Ausfall der zentralen Einheit kann den gesamten Reinigungsprozess unterbrechen. Redundante Systeme sind erforderlich, um dieses Risiko zu minimieren. - Flexibilitätsmangel
Änderungen in der Produktionslinie oder der Ausbau neuer Bereiche erfordern oft teure Modifikationen der Rohrleitungen und Anlagen.

Dezentrale Niederdruckschaumanlagen
Dezentrale Systeme arbeiten mit separaten, in den jeweiligen Reinigungsbereichen installierten Einheiten. Jede Einheit ist eigenständig in der Lage, Reinigungsmittel und Wasser zu mischen und aufzutragen.
Vorteile:
- Flexibilität
Dezentrale Anlagen lassen sich leichter an unterschiedliche Produktionsbereiche anpassen und erweitern, ohne dass umfangreiche Änderungen an einer zentralen Infrastruktur erforderlich sind. - Geringere Einstiegskosten
Für kleine und mittelständische Unternehmen sind die Anfangsinvestitionen niedriger, da keine umfassenden Rohrleitungssysteme benötigt werden. - Unabhängigkeit der Einheiten
Ein Ausfall einer einzelnen Einheit betrifft nur den jeweiligen Bereich und nicht die gesamte Produktionsstätte. Dies erhöht die Betriebssicherheit. - Einfache Installation
Dezentrale Systeme sind schnell und einfach zu installieren, da sie keine aufwendigen Verbindungen zu einem zentralen Netz benötigen.
Nachteile:
- Höherer Platzbedarf
Jede Einheit benötigt einen eigenen Standort, was den Platzbedarf in den Produktionsbereichen erhöht. - Unterschiedliche Reinigungsqualität
Die manuelle Einstellung der dezentralen Einheiten kann zu Schwankungen in der Reinigungsmittelkonzentration und -wirkung führen. - Höhere Betriebskosten
Der parallele Betrieb mehrerer Pumpen und Mischsysteme kann zu höheren Energie- und Wartungskosten führen. - Aufwendige Wartung
Da jede Einheit separat gewartet werden muss, kann der Gesamtaufwand für die Instandhaltung steigen.
Fazit und Entscheidungshilfe
Die Wahl zwischen einer zentralen und einer dezentralen Niederdruckschaumanlage hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Betriebsgröße: Große Betriebe profitieren meist von zentralen Systemen, da diese bei hohen Reinigungsvolumina effizienter sind. Kleine und mittelständische Betriebe bevorzugen oft dezentrale Systeme aufgrund der geringeren Anfangsinvestitionen.
- Flexibilitätsbedarf: Dezentrale Systeme sind ideal, wenn Produktionslinien häufig geändert oder erweitert werden.
- Ausfallsicherheit: Für Betriebe, in denen Produktionsstillstände kritisch sind, können dezentrale Systeme von Vorteil sein, da ein Teilausfall leichter kompensiert werden kann.

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Walter Rüttimann
Spezialist Niederdruckschaumanlagen | Technischer Berater